Aktuell legen in der Schweiz tausende Lernende ihr Qualifikationsverfahren ab. Dabei werden Sie auf Herz und Nieren geprüft. Aus dem Team von Kaufmann Oberholzer treten in diesem Jahr 6 Lehrlinge zu den Prüfungen an. Insgesamt hat das Ostschweizer Unternehmen in seiner 50-jährigen Firmengeschichte bereits über 160 Jugendliche ausgebildet.
Heute heisst es Qualifikationsverfahren, – früher war es noch die Lehrabschlussprüfung, kurz LAP – welche Schweizer Lernende am Ende ihrer dualen Berufsausbildung absolvieren. Im besten Fall endet diese mit «bestanden», was eine/n Lernende/n mit dem eidgenössischen Fähigkeitszeugnis (EFZ) oder mit dem eidgenössischen Berufsattest (EBA) auszeichnet. Kaufmann Oberholzer möchte 2021 aus 6 Lehrlingen Berufsfachkräfte machen. Sie legen in diesen Tagen ihr Qualifikationsverfahren ab.
Startschuss fiel 1975
Das Thurgauer Traditionsunternehmen bildet schon seit 1975 Lehrlinge aus. Nach nur 4 Jahren Geschäftstätigkeit entschied sich damals Walter Kaufmann für einen ersten Schreinerlehrling. Weitere 5 Jahre später folgte der erste Lehrling im Holzbau. Mit dem Zusammenschluss mit der L. Oberholzer AG konnte das Ausbildungsangebot ergänzt werden.
Ausbildung in 3 Bereichen
Bis heute durchliefen über 160 Teenager eine Berufslehre bei Kaufmann Oberholzer. Die Lehrlinge bereichern sämtliche Abteilungen im Unternehmen, ob als Schreiner/in EFZ, Schreinerpraktiker/in EBA, Zimmermann/Zimmerin EFZ, Holzbearbeiter/in EBA oder als Zeichner/in mit Fachrichtung Innenarchitektur. Die Berufsschule besuchen die rund 20 Auszubildenden in Weinfelden TG und Lenzburg AG.
Der Schreiner – Ihr Macher
Zum Schreiner EFZ oder zum Schreinerpraktiker EBA – selbstverständlich eignen sich diese Berufe auch für Mädchen – ausbilden lassen sollte sich, wer Spass an verschiedenen Materialien, Formen und Farben hat, kreativ ist und sich gerne mit moderner Technik auseinandersetzt. Daneben ist auch das handwerkliche Geschick eine wichtige Voraussetzung. Der Schreiner kann den Rohstoff Holz für viele Zwecke verwenden. Je nach den Vorlieben der Kunden, kann er verschiedene Holzarten für die Produktion einsetzen. Kombiniert mit anderen Materialien, wie Glas, Kunststoff, Chromstahl, Stein usw. entstehen einzigartige Werke. Nicht nur Möbel, Türen, Bäder und Küchen werden in einer Schreinerei hergestellt, sondern auch Büro-, Laden- oder Restauranteinrichtungen.
«Holz her»
…so lautet der Titel des Zimmermannsklatsch – einem traditionellen Lied, das jeweils zur Aufrichte eines Holzbaus gesungen und getanzt wird. Für den Beruf des Zimmermanns oder der Zimmerin EFZ sowie des Holzbearbeiters oder der Holzbearbeiterin EBA spielen jedoch andere Fähigkeiten, ausser Gesang und Tanz, eine viel wichtigere Rolle. Zimmerleute werden nicht nur für den Innenausbau beigezogen, sondern auch für die Errichtung von Brücken, Gewerbebauten oder Sporthallen, sie können ein Holzhaus bauen, moderne Holzfassaden montieren und vieles mehr. Zimmerleute fertigen zudem Treppen, verkleiden Böden, setzen Fenster und täfern Innenräume. Die sehr positiven Eigenschaften von Holz und damit der Zimmermannberuf gewinnen im Bausektor immer mehr an Bedeutung. Holzelemente, die beim Bau Verwendung finden, lassen sich mit enormer Präzision vorfertigen und führen zu gut isolierten Gebäudehüllen.
Inhouse
Wer glaubt, Kaufmann Oberholzer bildet Jugendliche nur in der Werkstatt oder auf den Baustellen aus, der irrt. Der 5. Beruf spielt sich im Büro ab. Der Zeichner oder die Zeichnerin EFZ mit Fachrichtung Innenarchitektur ist der technische und kreative Support des Innenarchitekten. Wie bei den anderen Berufen, spielt sich das Tätigkeitsfeld des Zeichners/der Zeichnerin nicht nur bei Neubauten, sondern auch in den Bereichen Haus Umbau, Renovation, Hauserweiterung ab. Neben der Erstellung von Plänen für Innenausbauarbeiten und der Koordination auf der Baustelle gehört auch das Einholen von Offerten und die Abrechnung zum Arbeitsalltag. Der Zeichner erarbeitet Farbkonzepte wie auch Innenausbaudetails und kombiniert diese in den unterschiedlichsten Materialien, so dass eine Symbiose aus Ästhetik und Funktionalität entsteht. Ein ausgeprägtes Vorstellungsvermögen, viele gute Ideen für unterschiedlichste Kundenwünsche sowie das Flair für Räume und ihre Gestaltung sind Eigenschaften, die ein Zeichner oder eine Zeichnerin mitbringen sollte.