Beim Bau der grossen, neuen Lagerhalle setzt die RWD Schlatter bewusst auf den nachhaltigen und leistungsfähigen Baustoff Holz. Ausgeführt wurde der Ingenieurholzbau von der Kaufmann Oberholzer AG, dem dafür spezialisierten Ostschweizer Holzbauunternehmen. Rico Kaufmann, Geschäftsführer und Holzbauingenieur, spricht über die Argumente für Industrie- und Gewerbehallen in Holzbauweise und zeigt Möglichkeiten auf.
Holz ist leistungsfähig, wärmedämmend, kostengünstig und nachwachsend zugleich und darum für tragende Konstruktionen bestens geeignet. Mit dem Bau der Lagerhalle der RWD Schlatter konnte die innovative Kaufmann Oberholzer AG eine weitere grosse Industriehalle vom Engineering bis zur Ausführung realisieren.
Trotz grossem Kostendruck entscheidet sich die Industrie beim Bau neuer Produktions- und Lagerhallen für den Baustoff Holz. Warum ist das so, Rico Kaufmann?
«Holz ist extrem leistungsfähig, benötigt gleichzeitig aber wenig Energie zur Herstellung und Verarbeitung. Dies wirkt sich positiv auf den Preis aus. Damit ist der Baustoff Holz preislich absolut konkurrenzfähig. Mit dem frühzeitigen Einbezug konnten wir im Beispiel der RWD Schlatter mit unserem Engineering optimierte und clevere Konstruktionslösungen erarbeiten und einbringen, was zu diesem tollen Resultat führte.»
Heute müssen Gebäude energieeffizient oder sogar energieautark sein. Welchen Einfluss hat der Baustoff Holz dabei?
«Holz ist genial. Es ist nicht nur statisch sehr tragfähig, sondern ist zugleich ein Dämmmaterial. Also Holz isoliert. Je energieeffizienter unsere Gebäude sein sollten, umso besser eignet sich Holz als Baustoff. Bei der Tragkonstruktion aus Holz kann diese auch zugleich als Dämmung eingesetzt werden und Durchdringungen zwischen Warm- und Kaltbereichen sind faktisch problemlos ausführbar.»
Welche Spannweiten sind denn mit Holz möglich?
«Es wurden schon diverse Holztragkonstruktionen mit Spannweiten von 100 m und mehr realisiert. Wichtig ist der frühzeitige Einbezug des Holzbauingenieurs, damit die Rahmenbedingungen optimiert werden können. Das Dachtragwerk der Olma-Halle 1 hätte also locker aus regionalem Holz erstellt werden können», lacht Rico Kaufmann und meint, «dass im Nachhinein der eine oder andere Entscheidungsträger mit Sicherheit lieber diesen Weg gegangen wäre.»
CO2-Reduktion und der ökologische Fussabdruck spielen für die Industrie eine immer bedeutendere Rolle. Was hat das für einen Einfluss auf das Bauen?
«Im Interesse der Firmen ist einerseits, die Kosten, insbesondere Energie- und Betriebskosten, im Griff zu haben. Gleichzeitig werden Firmen zukünftig verstärkt nach ihrer Nachhaltigkeit beurteilt und geratet. Der Firmenwert wird also zukünftig von ihrer Nachhaltigkeitsstrategie und deren Umsetzung abhängig sein. Holz als ständig nachwachsender Baustoff entzieht der Atmosphäre CO2 und beeinflusst den ökologischen Fussabdruck einer Unternehmung damit nachhaltig positiv. Beim Bauen mit Holz wird CO2 gespeichert und damit kompensiert. Die RWD Schlatter hat sich zudem vorbildlich für Holz aus den regionalen Wäldern entschieden und erhält dafür das Label Herkunftszeichen Schweizer Holz.»
Welche Aufgaben übernimmt Kaufmann Oberholzer beim Bau von Industriehallen?
«Da wir die Dienstleistungen als Komplettanbieter von den Beratungen, dem Engineering bis hin zur Ausführung und Schlüsselübergabe anbieten können, werden wir meist früh in ein Projekt involviert.»